Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar

In der heutigen Arbeitswelt werden an Bewerber hohe Anforderungen gestellt. Viele Stellenanzeigen haben eine lange Liste mit Qualifikationen, die durch eine Bewerbung bestätigt werden müssen. Dabei gibt es eine Fähigkeit, die nicht nur immer häufiger, sondern inzwischen fast in jeder Stellanzeige von Bewerbern gefordert wird. Die Rede ist dabei von Computerkenntnissen, auch unter EDV-Kenntnissen bekannt. In einer Arbeitswelt, die nur noch durch digitale Verbindungen funktioniert, sind Computerkenntnisse inzwischen genauso essenziell wie soziale und fachliche Stärken. Allerdings verwirrt die Frage nach dem Lebenslauf mit EDV-Kenntnissen immer noch regelmäßig viele Kandidaten und führt zu Unsicherheiten bei der Erstellung.
Wenn Sie also einen passenden Job entdeckt haben und sich nun Gedanken über Ihre vorhandenen oder nicht vorhandenen EDV-Kenntnisse machen, dann wird Ihnen hier geholfen. Denn die Angabe Ihrer Computerkenntnisse ist gar nicht so einfach und kann mit mangelndem Wissen schnell zu einem Stolperstein im Lebenslauf werden. Mit den folgenden Tipps gelingt es Ihnen, aus diesem Stolperstein eine Chance zu machen und mit Ihren Kenntnissen zu glänzen.
Gibt es eine perfekte Darstellung für EDV-Kenntnisse im Lebenslauf? Müssen Sie diese Fähigkeiten noch einmal in einem begleitendem Schreiben ausführen? Welche Kenntnisse sind immer gefordert, die Sie unbedingt angeben müssen? Vor allem aber: Was sind eigentlich genau EDV-Kenntnisse? Auf diese Fragen finden Sie in den folgenden Abschnitten Antworten. Dabei muss mit der Grundlage begonnen werden.
EDV-Kenntnisse: Was ist das eigentlich?
Die Basis der Frage nach Ihren EDV-Kenntnissen ist in den meisten Fällen, ob Sie in der Lage sind, eigenständig mit einem Computer umzugehen. Diese Fähigkeit bringen in der heutigen Zeit die meisten Bewerber von Haus aus mit. Nun gilt es, diese Kenntnisse auch in der Bewerbung richtig darzustellen. Fachvokabular ist der erste Schritt dazu. Machen Sie an diesem Punkt nicht den Fehler von Umgangssprache. Damit verraten Sie direkt mangelnde Fachkompetenzen.
EDV bedeutet dabei nichts anderes als Elektronische Datenverarbeitung, also das, was ein Rechner für Sie erledigt, wenn Sie die richtigen Befehle eingeben. Die Arbeit mit dem Computer beschränkt sich dabei aber inzwischen nicht mehr auf einfache elektronische Korrespondenz und übersichtliche Tabellen.
EDV-Kenntnisse umfassen verschiedenste Bereiche, die jeder Arbeitgeber unterschiedlich benötigt. So reichen die Anforderungen an Ihre EDV-Kenntnisse in manchen Fällen sogar bis zur professionellen Bildbearbeitung oder guten Kenntnissen in Programmiersprachen. Aus diesem Grund lohnt es sich, das Stellenangebot genau zu studieren und einzeln auf die geforderten EDV-Kenntnisse im Lebenslauf einzugehen. Dabei werden Sie im Regelfall vier Kompetenzen betonen müssen.
Lebenslauf EDV-Kenntnisse: Die Top 4 der gefragtesten Angaben
Auch wenn die verschiedensten Berufe die unterschiedlichsten Anforderungen mit sich bringen, so sind die gefragtesten EDV-Kenntnisse doch meistens dieselben. Das hat einen einfachen Grund: Jede Firma braucht Mitarbeiter, die elektronisch miteinander kommunizieren, Daten übersichtlich darstellen, Entschlüsse festhalten und Erfolge präsentieren können.
EDV-Kenntnisse haben den Vorteil, dass eine Firma ohne Probleme mit einem anderen Unternehmen kommunizieren kann, weil beide denselben Kommunikationskanal benutzen. Ihre Bewerbung muss also Angaben zu dieser wichtigen Fähigkeit enthalten. Um einen ersten inhaltlichen Überblick zu erhalten, können Sie sich an den folgenden Tipps orientieren:
- Textverarbeitungsprogramme. Das Beherrschen dieser Programme ist Voraussetzung für die meisten Jobs, ohne die sich eine Bewerbung meist gar nicht lohnt. Das gängigste Textverarbeitungsprogramm ist dabei Microsoft Word, was Ihnen schon durch das Schreiben der Bewerbung bekannt sein dürfte.
- Tabellenkalkulationsprogramme. Das am häufigsten verwendete ist Microsoft Excel. Dieses oder andere Programme jagen regelmäßig Arbeitskollegen in den Wahnsinn, weil nur ein falscher Klick ganze Tabellenkolonnen zum Einsturz bringen kann. Damit Ihnen das nicht passiert, sollten Sie in Ihrer Bewerbung angeben, dass Sie mit diesen Programmen umgehen können.
- Präsentationsprogramme. Heutzutage beherrschen manche Grundschüler die Kunst des Präsentierens mit Microsoft Powerpoint besser, als Manager mit Berufserfahrung. Diese Entwicklung zeigt, wie nötig diese Kenntnisse für jeden Arbeitgeber sind.
- Korrespondenzprogramme. Dazu gehört in den meisten Unternehmen Microsoft Outlook, ein Programm, über das Sie kommunizieren können, das aber auch Ihre Termine und Aufgaben regeln kann. Ein fachgerechter Umgang mit diesem Tool hilft Ihnen dabei, auch in stressigen Phasen den Überblick zu behalten.
Indem Sie im Lebenslauf Angaben zu diesen Grundkenntnissen machen, erfüllen Sie die Anforderungen der meisten Arbeitgeber. Dabei bleibt allerdings die Frage offen, wo Sie Ihre EDV-Kenntnisse am besten anordnen, damit diese wichtigen Fähigkeiten nicht übersehen werden.
EDV-Kenntnisse im Lebenslauf: Wo ist der beste Platz dafür?
Diese Frage bleibt für viele Kandidaten offen. Gerade wenn in der Stellenanzeige großer Wert auf Ihre guten Kenntnisse in Digitalkompentenz gelegt wird, tendieren viele dazu, schon im Anschreiben auf Computerkenntnisse hinzuweisen. Das ist keine gute Idee, außer Sie bewerben sich in der IT-Branche.
Für alle anderen gilt: EDV-Kenntnisse sollten in Ihrer Bewerbung erst im Lebenslauf genannt werden. Das Anschreiben dient der Darstellung Ihrer Motivation und Ihrer fachspezifischen Qualifikationen. Im Lebenslauf aber sollten alle Kenntnisse rund um den Umgang mit einem Computer eine eigene Kategorie bekommen.
Warum?
Das dient nicht nur der Übersichtlichkeit, sondern Sie verhindern auch, dass der Personaler diese wichtige Eigenschaft von Ihnen in der Hektik überliest. Ein guter Tipp ist es dabei, Ihre Angaben in einzelne Gruppen zu unterteilen und je nach Job anzupassen.
Bewerben Sie sich zum Beispiel auf einen Job im Büro, sollten alle Büroanwendungen an allererster Stelle stehen. Dazu gehören besonders Outlook, Word, Excel und PowerPoint. Nennen Sie diese Programme nicht nur, sondern geben Sie an, wie gut Sie die einzelnen Anwendungen beherrschen.
Wie?
Eine gute Idee sind interaktive Layouts für Lebensläufe, in denen Sie einzelne Fertigkeiten und Stärken mit einem Ranking visuell darstellen können. Jeweils von der Zahl Eins, was für Grundkenntnisse steht, bis hin zu einer höheren Zahl, die für professionelle Kenntnisse steht.
Indem Sie die einzelnen Kategorien so angeben, vermitteln Sie dem Personaler ein übersichtliches und strukturiertes Bild Ihrer digitalen Kompetenzen. Aber auch bei der Ausführung der einzelnen Punkte gibt es noch ein paar Dinge zu beachten.
Ihre EDV-Kenntnisse: 4 Tipps zur perfekten Darstellung
Daten im Lebenslauf sollten perfekt in Szene gesetzt werden, damit der Arbeitgeber auf den ersten Blick erkennen kann, wo Sie beruflich stehen. Ihre Qualifikationen und Erfahrungen sollten dabei klar im Mittelpunkt stehen. Aber auch die Angabe der EDV-Kenntnisse sollte professionell erfolgen, um diesen Gesamteindruck nicht zu ruinieren. Mit den vier folgenden Hinweisen gelingt Ihnen das wie von selbst:
#1 Ehrlichkeit gewinnt. Auch bei Ihrer Bewerbung
Natürlich müssen Sie mit Ihrer Bewerbung den besten Eindruck hinterlassen. Falsche Bescheidenheit ist da fehl am Platz. Viele Bewerber neigen daher zu kleinen Übertreibungen. Das kann Sie teuer zu stehen kommen, wenn Sie an dieser Stelle Angaben machen, die nicht der Wahrheit entsprechen. Spätestens im Vorstellungsgespräch kann da die Luft schnell sehr knapp werden. Daher bleiben Sie lieber ehrlich und signalisieren Lernbereitschaft. Das gleicht kleine Defizite schnell wieder aus.
#2 Zeugnisse und Nachweise: Immer eine gute Idee!
Es ist zwar nicht üblich, Nachweise über EDV-Kenntnisse anzufügen, Pluspunkte sammeln Sie damit aber auf jeden Fall. Fast jeder Absolvent hat heutzutage schon Kurse zu EDV belegt und auch Firmen führen regelmäßig Mitarbeiterschulungen durch.
Warum fügen Sie dann die Nachweise dieser Weiterbildungen nicht Ihrer Bewerbung hinzu? So müssen Sie Ihre digitalen Kompetenzen nicht haarklein erklären und haben den Nachweis direkt dabei.
#3 Wann und wie? Die praktische Anwendung ist Ihre Stärke!
Tatsächlich wissen viele Kandidaten über EDV Grundlagen Bescheid. Allerdings meistens aus Kursen, die in der Schulzeit stattfanden und Jahrzehnte zurückliegen. Das sich die digitale Welt seitdem verändert hat, ist offensichtlich.
Statt Ihrem neuen Arbeitgeber also nichtssagende Floskeln mitzuteilen, teilen Sie ihm lieber mit, wie lange Sie welche Anwendungen bei Ihrem bisherigen Arbeitgeber genutzt haben. Wofür genau haben Sie welches Programm gebraucht und wie haben Sie es praktisch angewendet? Diese Vorgehensweise bleibt im Kopf und hinterlässt einen soliden Eindruck.
#4 Storytelling. Ihr Erfolg zahlt sich aus
Fast jeder Arbeitnehmer hat in seinem Job schon einmal etwas am Computer entwickelt, das von der Abteilung übernommen wurde. Das muss keine topaktuelle App sein oder ein ganz neues Kommunikationssystem. Stattdessen kann es sich auch um praktische, kleinere Vereinfachungen des Arbeitsalltages handeln.
Eine bessere Übersichtstabelle der Arbeitsstunden zum Beispiel, oder eine erfolgreiche PowerPoint, mit der Sie Kunden überzeugen konnten. Mit diesen erfolgreichen Beispielen zeigen Sie nicht nur, dass Sie in der Lage sind, einen Computer zu bedienen, sondern dass Sie ihn auch zum Vorteil der Firma einsetzen können.
Mit Ihrer Grundkenntnis über EDV, dem passenden Fachvokabular und einer perfekten Platzierung sind Sie nun in der Lage, auch auf digitaler Ebene zu überzeugen. Wenn Sie dabei noch über brandneue Kenntnisse verfügen, sollten Sie aber auch das nicht verschweigen.
Ideen sind Trumpf! Neue EDV-Kenntnisse im Lebenslauf
Auch wenn die vier meistgefragten EDV-Kenntnisse eine gute Basis bilden, schadet es nicht, gleichzeitig mit neuen Techniken zu begeistern. Je nach Job eröffnen sich dadurch manchmal ganz neue Türen und Chancen, mit denen Sie vielleicht gar nicht gerechnet haben.
Zu diesen neuen Fähigkeiten gehören zum Beispiel das Bloggen oder die Pflege eines Blogs. Viele Unternehmen nutzen diese digitalen Plattformen, um ihrem Kundenstamm regelmäßig detaillierte Informationen über ein Produkt mitzuteilen. Kenntnisse in WordPress oder anderen Content Management Systemen sind daher immer ein Vorteil.
Auch ein sicherer Umgang mit Social Media Kanälen kann gerade Personalchefs von kleineren Unternehmen begeistern. Viele kleine Betriebe leisten sich nicht extra einen Mitarbeiter für die Öffentlichkeitsarbeit oder Werbung. Mit einfachen digitalen Mitteln ist dabei viel möglich. Wer weiß, vielleicht ist Ihre Bewerbung durch diese Angabe nicht nur erfolgreich, sondern Sie bekommen noch ein neues Aufgabengebiet dazu?
EDV-Kenntnisse: Nicht alles, aber immer dabei!
Sie wissen jetzt, wie Sie Ihre Computerkenntnisse professionell vermitteln können, auf welche Grundkenntnisse es ankommt und Sie können Ihre Angaben perfekt im Lebenslauf inszenieren. Außerdem werden Sie mit den Tipps aus diesem Artikel den Personaler auch mit einer praktischen Ader begeistern.
Wenn Sie dazu noch Angaben über digitale Kompetenzen machen, die gar nicht gefordert sind und trotzdem einen Mehrwert für das Unternehmen bringen, dann sind Sie im Rennen ganz vorne dabei. Viel Erfolg!