Initiativbewerbung Aufbau und Inhalt

Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar

Bei der Initiativbewerbung handelt es sich um eine Form der Bewerbung, bei der sich der Bewerber nicht auf eine Stellenausschreibung hin bewirbt. Stattdessen wählt er selbst ein oder mehrere Unternehmen aus und schickt diesen seine Bewerbungsunterlagen unaufgefordert zu.

Grundsätzlich weiß der Bewerber dabei nicht, ob das jeweilige Unternehmen eine Stelle zu besetzen hat, die für ihn in Frage kommt. Dennoch lohnt sich die Mühe und die Arbeit, denn eine Initiativbewerbung bietet gegenüber einer normalen Bewerbung mehrere Vorteile:

1.) Da die Bewerbung keinen Bezug auf eine konkrete Stellenausschreibung nimmt, hat der Bewerber keine Konkurrenz und muss sich somit nicht erfolgreich gegen seine Mitbewerber durchsetzen.

2.) Beim Formulieren des Anschreibens und des Lebenslaufes kann sich der Bewerber vollständig auf die Kompetenzen, Qualitäten und Stärken konzentrieren, die ihm am vorteilhaftesten und wichtigsten erscheinen. Im Unterschied dazu müssen bei einer normalen Bewerbung immer auch die Anforderungen berücksichtigt werden, die im Stellenangebot benannt sind.

3.) Eine Initiativbewerbung zeugt von Haus aus von Motivation, Engagement und Initiative.

4.) Initiativbewerbungen werden üblicherweise nur dann zurückgeschickt, wenn eindeutig ist, dass auch langfristig keine Position zu besetzen sein wird, die zu dem Profil des Bewerbers passt. Ansonsten verbleiben Initiativbewerbungen in aller Regel beim Unternehmen und der Bewerber wird in den Bewerberpool aufgenommen, sofern aktuell keine Beschäftigungsmöglichkeit besteht.

Aufbau und Inhalt

Vom Aufbau und den Inhalten her gleicht eine Initiativbewerbung einer ganz normalen Bewerbung. Ob der Bewerber eine vollständige Bewerbungsmappe einreicht oder sich lediglich für eine Kurzbewerbung per Post oder E-Mail entscheidet, hängt in erster Linie von seinem eigenen Geschmack ab. Generell gilt jedoch, dass eine vollständige Bewerbungsmappe im Zweifel die bessere Lösung ist, denn im Rahmen einer Kurzbewerbung ist es deutlich schwerer, ein aussagekräftiges, überzeugendes und glaubwürdiges Gesamtbild zu vermitteln. Sinnvoll ist zudem, die Hinweise auf der Unternehmenshomepage zu beachten. Meist lassen sich hier Informationen darüber finden, in welcher Form Initiativbewerbungen eingereicht werden können, ansonsten kann sich der Bewerber an den vorhandenen Stellenausschreibungen orientieren.

Auch wenn der Bewerber seine Initiativbewerbung weitestgehend frei formulieren kann, sollte er vor allem beim Anschreiben einige wesentliche Punkte beachten.

1.) Vor dem Erstellen der Unterlagen sollte sich der Bewerber umfassend über das Unternehmen informieren, um abschätzen können, ob eine Position im gewünschten Bereich überhaupt vorhanden ist. Zudem sind diese Informationen notwendig, um begründen zu können, weshalb sich der Bewerber an dieses Unternehmen wendet. Außerdem sollte sich der Bewerber Gedanken darüber machen, wonach er überhaupt sucht. Auch wenn es keinen konkreten Stellenbezug gibt, so muss der Bewerber erklären können, welche Tätigkeit er aufnehmen möchte und was für ihn dafür qualifiziert.

2.) Das Anschreiben sollte sich möglichst immer an einen konkreten Ansprechpartner richten. Hierzu kann sich der Bewerber auf der Homepage informieren, möglich ist jedoch auch, das Unternehmen telefonisch zu kontaktieren und den zuständigen Personaler auf diese Weise zu ermitteln.

3.) Inhaltlich sollte das Anschreiben im Wesentlichen beantworten, wer der Bewerber ist, was der Bewerber aktuell beruflich macht oder über welche Ausbildung und Berufserfahrung er verfügt, wonach der Bewerber sucht, weshalb er sich bei diesem Unternehmen bewirbt und was er dem Unternehmen zu bieten hat. Dabei gilt auch bei einer Initiativbewerbung, dass das Anschreiben nicht länger sein sollte als eine bis höchstens anderthalb Seiten.