Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar
Es ist gibt eine Sache, bei der Sie bedingungslos zustimmen werden: Ein Vorstellu

ngsgespräch ist nicht einfach. Sogar das Gegenteil ist der Fall, denn diese Situation ist für viele Bewerber die größte Hürde im Einstellungsprozess. Erst freuen Sie sich über die Einladung zu einem persönlichen Gespräch, aber spätestens ein paar Tage davor setzt die Nervosität ein, die im alles entscheidenden Gespräch bis zum Blackout führt. Dabei müssen Sie besonders bei einem Bewerbungsgespräch als Ingenieur einen klaren Kopf behalten und schwierige Fragen ohne Zögern b
eantworten. Wie soll es also funktionieren mit dem Job als Ingenieur in dem Unternehmen, an das Sie Ihre Bewerbung gerichtet haben?
Wenn Sie vor dieser Frage stehen, dann sind Sie nun an der richtigen Adresse. Ein Vorstellungsgespräch als Ingenieur ist zwar herausfordernd, aber nicht so schwer, dass Sie es nicht schaffen könnten. Es kommt auf die Strategie, Ihre Vorbereitung und auf Ihre Nerven an. Trainieren Sie diese am besten bereits vorher, um sie im Gespräch nicht zu verlieren. Auch wenn Kommunikation und Selbstbewusstsein keine Ihrer natürlichen Stärken sind, finden Sie in diesem Artikel Tipps und Tricks, wie Sie Ihren Gegenüber überzeugen können.
Die Idee dahinter ist so einfach wie genial: Es gibt vier Punkte, die jedes Unternehmen im Vorstellungsgespräch anspricht. Diese Meilensteine sind Ihre Chance, denn mit der folgenden Strategie in vier Schritten sind Sie perfekt vorbereitet und können nicht mehr überrascht werden. Zudem gibt es aber auch Fehler, die Sie besser vermeiden sollten. Hier lernen Sie die häufigsten kennen und erfahren, wie Sie darum einen eleganten Bogen schlagen. Diese Kombination aus guter Vorbereitung und Vermeidung von Fettnäpfchen hilft Ihnen dabei, die Nerven zu behalten und erfolgreich aus dem Gespräch zu gehen.
Vorstellungsgespräch als Ingenieur: Erfolgreich in 4 Schritten
Ihr Vorteil als Bewerber liegt auf der Hand. Im Regelfall bekommen Sie etwa zwei Wochen vor dem eigentlichen Termin eine Einladung. Damit bleibt Ihnen genug Zeit, sich über den allgemeinen Ablauf von Vorstellungsgesprächen, aber auch über die spezifischen Anforderungen an Ingenieure, zu erkundigen. Das geht Ihnen ganz leicht von der Hand, wenn Sie sich dabei an den folgenden Punkten orientieren und dadurch eine persönliche Erfolgsstrategie entwickeln.
Schritt 1: Das Unternehmen und der Job – informieren Sie sich!
Die Eröffnung von Bewerbungsgesprächen läuft immer gleich ab. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, dem Anreichen Ihres Getränkes und Smalltalk über das Wetter oder Ihre Anfahrt stellt der Personaler das Unternehmen vor. Dabei geht es nicht nur um den Job, auf den Sie sich bewerben, sondern auch um das Unternehmensziel, grobe Strukturen und die Unternehmenskultur.
Warum interessiert Sie das?
Gerade nervöse Bewerber schalten bei diesem Gesprächsteil häufig ab und konzentrieren sich darauf, die Umgebung wahrzunehmen und sich zu beruhigen. Das ist keine gute Idee! Gerade die Vorstellung des Unternehmens bietet Ihnen die Chance, durch geschickte Zwischenfragen zu zeigen, dass Sie sich auskennen. Außerdem vermeiden Sie so, später eine Frage zu einem Thema zu stellen, das bereits erwähnt wurde.
Nach dieser Vorstellungsrunde wird der Ball an Sie weitergereicht. Das erkennen Sie an folgenden Formulierungen:
„Erzählen Sie etwas über sich.“
„Was hat Sie zu uns geführt?“
„Wollen Sie uns etwas über Ihren Werdegang erzählen?“
An dieser Stelle ist nicht Schweigen, sondern Reden Gold. Denn an dieser Frage erkennen Sie die erste Aufgabe, die Ihnen gestellt wird. Zu oft wiederholen Bewerber einfach die Informationen aus dem Lebenslauf und dem Anschreiben. Natürlich sind auch diese Informationen wichtig, trotzdem kommt es in dieser Situation darauf an, dass Sie eine klare Leistungsbilanz Ihres bisherigen Werdeganges zeichnen können. Betrachten Sie diese Aufgabe als eine Art Selbstpräsentation, die auch einen emotionalen Anteil haben darf. Der wichtigste Tipp ist dabei: Übung! Vor dem Spiegel erkennen Sie am besten, wie überzeugend Sie sind.
Schritt 2: Ihr Bezug zum Unternehmen
Kaum haben Sie die erste Hürde gemeistert und Ihren beruflichen Werdegang dargestellt, wartet direkt die zweite Aufgabe auf Sie. Der Personaler möchte nicht nur Sie als Person einschätzen, sondern auch Ihre Motivation, die Sie in das Unternehmen geführt hat. Besonders, wenn Sie sich in Firmen mit einer wertschätzenden Unternehmenskultur bewerben, können Sie sich sicher sein, dass Ihnen eine der folgenden Fragen gestellt wird:
„Warum wollen Sie ausgerechnet bei uns arbeiten?“
„Warum passen Sie zu uns?“
Diese Frage ist kein Stolperstein, auch wenn es sich so anfühlt. Die Intention hinter der Frage ist vielmehr, jemanden einzustellen, der das Unternehmen langfristig loyal unterstützt. Wenn Sie also danach gefragt werden, ist das ein gutes Zeichen für Ihre Unternehmenswahl. Stellen Sie daher Verbindungen zwischen Ihren eigenen fachlichen Qualifikationen und dem Unternehmen her. Auch emotionale Anknüpfungspunkte sind eine gute Idee. Wenn Sie das Unternehmen schon immer fasziniert hat, dürfen Sie das im Vorstellungsgespräch ruhig erwähnen!
Schritt 3: Ihre Persönlichkeit im Vorstellungsgespräch als Ingenieur
Ihr zukünftiger Arbeitgeber entscheidet selbst bei einem Mangel an Fachkräften nicht nur auf der Basis von Fakten und Fachwissen über eine Einstellung. Gerade im Bewerbungsgespräch geht es um Ihre persönlichen Stärken und Schwächen, Ihre Arbeitseinstellung und Ihre Vision für die nächsten zehn Jahre des Berufslebens. Durch folgende Fragen wissen Sie, dass es nun an der Zeit ist, Ihre persönliche Seite zu zeigen:
„Würden Sie sich selbst einstellen?“
„Wo sehen Sie sich in 5, 10, 20 Jahren?“
An diesem Punkt des Vorstellungsgespräches müssen Sie als Bewerber auf Ihre Stärken und Schwächen zu sprechen kommen. Eine direkte Fragestellung danach wird vom Arbeitgeber nur noch selten gewählt. Trotzdem möchte der Personaler wissen, welche persönlichen Qualifikationen Sie für den Job mitbringen.
Die wichtigste Regel für diesen Gesprächsabschnitt lautet dabei immer: Bleiben Sie Sie selbst.
Zwar sind allseits bekannte Stärken wie Teamfähigkeit und Stressresistenz gerade bei Ingenieuren immer noch gefragt, Sie müssen die Behauptungen aber durch konkrete Beispiele aus Ihrem beruflichen Hintergrund belegen. So unterstreichen Sie gleichzeitig Ihre Glaubwürdigkeit, die eines der wichtigsten Einstellungsmerkmale für jeden Personaler ist.
Schritt 4: Stolpersteine im Gespräch – das müssen Sie wissen!
Auf die Schritte eins bis drei können Sie sich ohne Probleme vorbereiten. In jedem Bewerbungsgespräch kommen darüber hinaus aber auch Fragen auf Sie zu, die das Potenzial haben, Sie ins Schwitzen zu bringen. Es gibt in jeder Bewerbung fehlende Informationen, da Bewerber sich immer in das beste Licht stellen wollen. Die Aufgabe eines Personalers ist es, ein Gesamtbild von Ihnen zu ermitteln. Das kann nur passieren, wenn er alle Informationen bekommt, die er dafür benötigt.
Stolpersteine im Vorstellungsgespräch sind also nicht dazu da, Sie zu ärgern. Im Gegenteil: Schwierige Fragen zeigen, dass echtes Interesse besteht. Alle der folgenden Situationen können auf Sie im Bewerbungsgespräch als Ingenieur zukommen. Mit den Tipps rundum geschickte Antworten machen Sie aus diesen Hürden Chancen:
- Lücken im Lebenslauf. Sie können sicher sein, dass Sie nach diesen Lücken im Bewerbungsgespräch gefragt werden. Trotzdem gilt ein lückenloser Lebenslauf nicht mehr als das Ideal. Einen Bewerber, der sich Zeit für die persönliche Weiterentwicklung genommen hat, sehen viele Unternehmen gern. Wichtig ist nur, dass Sie für diese Zeit konkrete Beispiele anführen können. Eine Reise, eine Weiterbildung oder ein eigenes Projekt kommen immer gut an.
- Fehlende Zeugnisse. Auch diese Situation bereitet vielen Bewerbern Kopfzerbrechen, da sie garantiert im Vorstellungsgespräch angesprochen wird. Dabei gibt es gute Gründe für das fehlende Arbeitszeugnis. Eine Verzögerung in betrieblichen Prozessen, eine Bewerbung aus der Arbeitssuche heraus oder eine vorangegangene Selbstständigkeit sind legitime Antworten. Nur keine Antwort ist keine gute Antwort.
- Die Frage nach Hobbys und persönlichen Interessen. Diese Frage ist nicht direkt als Hürde erkennbar, trotzdem ist eine überlegte Antwort wichtig. Den Arbeitgeber interessiert es weniger, ob Sie fischen oder golfen gehen. An diesem Punkt geht es um Ihre Belastbarkeit, ein funktionales Privatleben neben dem Job und auch darum, ob risikoreiche Hobbys ausgeübt werden, die zu Ausfällen im Job führen könnten.
- Fehlende Berufserfahrung. Gerade als Berufseinsteiger oder Absolvent werden Sie als Ingenieur auf Herz und Nieren geprüft. Glänzen Sie hier mit Fachwissen! Niemand erwartet von Ihnen jahrelange Berufserfahrung – dafür aber Motivation, Engagement und Lernbereitschaft.
Vier Schritte zum Erfolg im Vorstellungsgespräch als Ingenieur
Sie können nun eine stringente Leistungsbilanz vermitteln und sind in der Lage, einen relevanten Bezug zu dem Unternehmen herzustellen, an das Sie Ihre Bewerbung gerichtet haben. Dieses Können ist die Basis Ihrer Erfolgsstrategie.
Darüber hinaus können Sie an dieser Stelle aber auch Ihre Stärken glaubhaft vermitteln und wissen zudem, wie Sie mit eventuellen Schwächen umgehen können. Die vier Stolpersteine, die viele Bewerber im Gespräch erwarten, werden Sie mit den obigen Tipps in Chancen verwandeln. Sie sind damit nun an einem Punkt, an dem Sie das Gespräch selbstbewusst und gelassen erwarten können.
Dennoch gibt es auch ein paar Fehler, die Ihr selbstbewusstes Auftreten trotz aller Vorbereitung schmälern können.
Die größten Fehler im Bewerbungsgespräch als Ingenieur
Sie können das beste Fachwissen vorweisen, ein sympathisches Auftreten besitzen und trotzdem einen negativen Eindruck hinterlassen. Wie ist das möglich? Durch die folgenden Fehler, die von Ingenieuren im Vorstellungsgespräch am häufigsten gemacht werden:
- Fachkompetenz statt Kommunikationsstärke. Viele Ingenieure sind keine Kommunikationswunder, was Sie für den Job auch nicht sein müssen. Trotzdem dürfen Sie sich im Gespräch nicht hinter Fachwissen verstecken, sondern müssen Ihre Persönlichkeit zeigen. Besser als einsilbige Antworten sind ein ruhiges und sicheres Auftreten sowie eine durchdachte Argumentation, der man einfach folgen kann.
- Die Frage nach Schwächen ignorieren. Jeder Mensch hat Fehler. Vermeiden Sie die Klassiker wie „Perfektionist“ oder „zu hilfsbereit“ und nennen Sie echte Schwächen, die trotzdem nicht abschrecken. Vorbereitung ist an dieser Stelle wieder die Basis für eine gelungene Antwort.
- Kritik am vorherigen Arbeitgeber. Dieses Vorgehen ist ein absolutes Tabu im Vorstellungsgespräch, da Ihr neuer Arbeitgeber sich auf Ihre Loyalität verlassen können muss. Gerade als Ingenieur arbeiten Sie in sensiblen Bereichen und kommen mit Betriebsgeheimnissen in Kontakt. Abfällige Bemerkungen können Ihnen daher jede Chance verbauen.
- Unrealistische Gehaltsvorstellungen. Meistens müssen die Gehaltsvorstellungen bereits im Anschreiben angegeben werden. Informieren Sie sich gut über Ihre Gründe für diese Angabe. Auf eine Gehaltsverhandlung müssen Sie sich in jedem Gespräch gefasst machen. Nur realistische Argumente können dort standhalten.
Ihr Vorstellungsgespräch, Ihre Chance, Ihre Strategie!
Sie wissen jetzt, worauf es ankommt! Indem Sie die vier Schritte der Erfolgsstrategie mit eigenen Informationen füllen und vor allem üben, haben Sie in jeder Hinsicht die besten Karten für ein erfolgreiches Gespräch. Vermeiden Sie Fehler, die diese ganze Mühe zunichtemachen können.
Falls es mit dem Traumjob trotzdem nicht funktioniert, dann wissen Sie in diesem Fall, dass es nicht an Ihnen gelegen hat. Besonders auf gefragte Stellen erhalten Unternehmen hunderte Bewerbungen. Eine Absage ist daher kein Scheitern, sondern eine Chance auf eine noch bessere Stelle! Viel Erfolg!