Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar
Zusammen mit dem Lebenslauf bildet das Anschreiben das Herzstück einer Bewerbung. Im Unterschied zum Lebenslauf und den übrigen Unterlagen wird das Anschreiben aber nicht in die Bewerbungsmappe eingeheftet. Stattdessen wird es lose auf die Mappe gelegt. Aus diesem Grund wird das Anschreiben auch Bewerbungsbrief genannt. Aber wie sollte so ein Bewerbungsbrief aussehen? Welche Angaben müssen rein? Und was macht ein gelungenes Anschreiben aus? Diese und andere Fragen zum Bewerbungsbrief beantworten wird Dir hier.
Die Inhalte
Das Bewerbungsanschreiben liegt nur lose auf der Bewerbungsmappe auf. Folglich ist es das erste Dokument, das der Personaler sieht und in die Hand nimmt. Meist wird er Deinen Bewerbungsbrief kurz überfliegen und dann entscheiden, ob er sich Deine Bewerbung näher anschaut oder ob nicht. Umso wichtiger ist deshalb, dass Dein Anschreiben interessant klingt und neugierig macht. Hat Dein Anschreiben das Interesse des Personalers geweckt, möchte er beim genaueren Hinsehen keine leeren Floskeln und nicht nur reine Standardformulierungen lesen. Er möchte vielmehr wissen, wer Du bist, was Du kannst und was Dich zum richtigen Kandidaten für die ausgeschriebene Stelle macht.
Welche Aufgabe hat der Bewerbungsbrief?
Der Bewerbungsbrief soll Dich vorstellen und Deine Motivation für die Stelle beschreiben. In anderen Worten heißt das, dass Dein Anschreiben Antworten auf folgende Fragen liefern sollte:
- Wer bist Du und was kannst Du?
- Warum willst Du ausgerechnet diese Stelle bei diesem Unternehmen haben?
- Was bringst Du für die Stelle mit und warum sollte die Firma gerade Dich einstellen?
Verzichte aber darauf, nur irgendwelche Behauptungen aufzustellen. Stattdessen solltest Du Deine Angaben mit konkreten Beispielen untermauern können. Schreibe also nicht nur, dass Du Dich beispielsweise schnell in neue Aufgabenbereiche einarbeiten kannst. Sondern schildere eine Situation, in der Du Deine rasche Auffassungsgabe unter Beweis gestellt hast. Achte aber auch darauf, dass Du nicht nur Deinen Lebenslauf wiederholst. Infos, die schon im Lebenslauf stehen, musst Du im Anschreiben nicht noch einmal nennen. Dein Anschreiben sollte Deinen Lebenslauf vielmehr ergänzen und zusammen mit dem Lebenslauf eine Einheit bilden. Das heißt: In Deinem Lebenslauf stehen die wesentlichen Daten und Fakten zu Dir als Person und zu Deinem bisherigen Werdegang. In Deinem Bewerbungsbrief geht es darum, Deine Motivation für die Stelle und einen Job in dem Unternehmen zu verdeutlichen. Letztlich ist Dein Ziel, das Unternehmen neugierig darauf zu machen, Dich zum Vorstellungsgespräch einzuladen und persönlich kennenzulernen.
Wie ist ein Bewerbungsanschreiben aufgebaut?
Ein Bewerbungsbrief folgt einer klaren Struktur. Die einzelnen Bausteine innerhalb des Textes kannst Du zwar so anordnen, wie es Dir für einen stimmigen und aussagekräftigen Text am sinnvollsten erscheint. Der grundlegende Aufbau ist jedoch immer gleich:
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- Ganz oben auf der Seite stehen Deine Kontaktdaten. Hierzu gehören Dein Name, Deine Schrift, Deine Telefonnummer und Deine E-Mail-Adresse. Achte darauf, dass Deine Kontaktdaten richtig und aktuell sind. Schließlich muss sichergestellt sein, dass Du erreichbar bist, wenn Dich das Unternehmen zum Vorstellungsgespräch einladen will.
- Unter Deinen Kontaktdaten führst Du die Empfängerdaten auf. Achte auch hier darauf, dass Du den Firmennamen, die Rechtsform und die Anschrift richtig schreibst. Es macht einen sehr unprofessionellen Eindruck, wenn Dir hier ein Fehler unterläuft. Die Empfängerdaten werden linksbündig angeordnet.
- Am rechten Blattrand ausgerichtet, folgt nun die Angabe von Ort und Datum.
- Die nächste Zeile ist die Betreffzeile. Hier schreibst Du, um welche Stelle Du Dich bewirbst und woher Du von der Stellenanzeige weißt. In Deiner Betreffzeile steht also „Bewerbung als …“, danach folgt die Kennziffer des Inserats, der Name der Zeitung oder Stellenbörse und das Erscheinungsdatum der Anzeige. Bei der Position solltest Du exakt die Bezeichnung verwenden, die auch das Unternehmen im Inserat verwendet hat. Die Betreffzeile druckst Du fett, um sie hervorzuheben. Das Wort Betreff selbst lässt Du aber weg.
- Nach der Betreffzeile kommt die Anrede. Sie beginnt mit „Sehr geehrte Frau …“ oder „Sehr geehrter Herr …“. Versuche immer, den Namen des Ansprechpartners herauszufinden, der für Deine Bewerbung zuständig ist. Oft ist der Ansprechpartner im Inserat genannt. Wenn nicht, kannst Du den Namen vielleicht über die Unternehmenshomepage herausfinden. Klappt auch das nicht, kannst Du beim Unternehmen anrufen und nachfragen. Die allgemeine Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ ist nur eine absolute Notlösung. Nach der Anrede kommt ein Komma.
- Jetzt folgt Dein eigentlicher Text. Sofern er nicht mit einem Hauptwort oder einem Anredepronomen beginnt, wird das erste Wort kleingeschrieben. Dein Text sollte sich in die Einleitung, den Mittelteil und den Schlussteil gliedern. Damit der Text übersichtlicher und leichter lesbar wird, teilst Du ihn durch Leerzeilen in Absätze auf. Auf die Inhalte Deines Textes gehen wir gleich noch einmal ein.
- Dein Bewerbungsbrief endet mit der Grußformel „Mit freundlichen Grüßen“, darunter steht Deine handschriftliche Unterschrift. Einen sehr guten und professionellen Eindruck macht es, wenn Du mit dem Füller und mit blauer Tinte unterschreibst.
- Ganz unten auf der Seite verweist Du noch auf die Anlagen. Du musst hier aber nicht alle Unterlagen einzeln aufzählen. Es reicht völlig aus, wenn Du nur „Anlagen“ oder „Bewerbungsmappe“ schreibst.
Wie kannst Du den Bewerbungsbrief beginnen?
Dem ersten Satz Deines Bewerbungsbriefes kommt eine entscheidende Rolle zu: Er kann ein nahezu perfekter Einstieg sein, auffallen, positiv ins Auge springen, neugierig machen, die Aufmerksamkeit wecken. Er kann aber genauso gut langweilig und nichtssagend sein, ein müdes Gähnen beim Personaler hervorrufen und Dich viele Pluspunkte kosten. Lass Dir deshalb einen guten Einleitungssatz einfallen. Denke immer daran, dass ein Personaler jeden Tag unzählige Bewerbungen liest. Deshalb kennt er die Standardeinleitungen und wird von typischen Floskeln nicht begeistert sein. Verzichte darauf, Deinen Bewerbungsbrief mit folgenden Angaben und Formulierungen zu beginnen:
- Hiermit bewerbe ich mich… – Der Personaler sieht selbst, dass er eine Bewerbung vor sicht hat. Du musst ihm das also nicht noch einmal sagen.
- Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen. – Natürlich interessierst Du Dich für den Job, sonst würdest Du Dich ja nicht bewerben. Dass Du Interesse hast und Dich das Inserat angesprochen hat, sind Selbstverständlichkeiten, die Du nicht extra erwähnen musst.
- Im … habe ich gelesen, dass Sie … suchen. – Eine solche Einleitung sagt bestenfalls aus, dass Du lesen kannst. Um welchen Job Du Dich bewirbst und wo Du die Stellenanzeige entdeckt hast, steht außerdem schon im Betreff.
Dadurch, dass Du Selbstverständliches und überflüssige Infos weglässt, zeigst Du gleichzeitig auch, dass Du Dir Gedanken gemacht hast. Und dass Du in der Lage bist, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden und auf den Punkt zu kommen. Jetzt weißt Du zwar, wie Du es nicht machen solltest. Trotzdem brauchst Du nach wie vor einen originellen Einleitungssatz. Ein Patentrezept hierfür gibt es natürlich nicht. Du musst Dir stattdessen überlegen, wie Du am besten einen Zusammenhang zwischen der Stelle, dem Unternehmen und Dir schaffen kannst. Du darfst dabei übrigens ruhig selbstbewusst auftreten, denn immerhin willst Du ja Aufmerksamkeit erregen und Interesse wecken. Dein Bewerbungsbrief kann beispielsweise so beginnen:
- ________ ist schon seit einiger Zeit mein Steckenpferd. Als ich dann Ihre Stellenanzeige entdeckt habe, war mir sofort klar, dass die Tätigkeit genau das ist, was ich suche.
- als ich Ihr Stellenangebot gelesen habe, dachte ich im ersten Moment: Wow! Das Aufgabengebiet passt perfekt zu mir und meiner Qualifikation, die Perspektiven stimmen exakt mit meinen Wunschvorstellungen überein. Das Ganze kombiniert mit einem so namhaften Unternehmen als Arbeitgeber kann nur ein Traumjob sein.
- Sie suchen einen kompetenten, zuverlässigen und fleißigen Mitarbeiter. Ich passe nicht nur in Sachen Eigenschaften und Qualifikationsprofil zu ihren Anforderungen, sondern bringe zudem eine große Portion Freude an meinem Beruf mit.
- von meiner Wohnung bis zur Betriebsstätte ist es mit dem Auto eine Fahrstrecke von gerade einmal ___ Minuten. Dass ich sehr schnell zur Stelle sein könnte, ist aber nur ein Argument. Meine Qualifikationen, meine Berufserfahrung und die große Freude an meinem Beruf sind weitere Punkte, die ich gerne in die Waagschale werfen möchte.
- sehr gerne möchte ich meinen Teil dazu beitragen, dass Ihr ohnehin schon sehr erfolgreiches Unternehmen, Ihr hervorragendes Team und Ihre exzellente Arbeit noch ein wenig erfolgreicher werden.
- Den Medien habe ich entnommen, dass Sie planen, Ihre Marktposition im Bereich ___________ auszubauen. An dieser Stelle komme ich ins Spiel: Sehr gerne würde ich Sie mit meinem Wissen und Können bei Ihrem Vorhaben unterstützen.
Hast Du zuvor mit dem Unternehmen telefoniert (z.B. um den Namen des Ansprechpartners herauszufinden) oder anderweitig Kontakt gehabt, kannst Du natürlich auch das als Einleitungssatz verwenden, etwa so: „vielen Dank für das angenehme und aufschlussreiche Telefonat. Sehr gerne schicke ich Ihnen meine Bewerbungsunterlagen zu.“ Ein solcher Einstieg ist dann zwar nicht besonders originell. Allerdings schafft er direkt eine erste Gemeinsamkeit.
Warum dieses Unternehmen? Warum willst Du bei dieser Firma arbeiten?
Eine zentrale Frage, die Dein Bewerbungsbrief beantworten sollte, ist, warum Du ausgerechnet bei diesem Unternehmen arbeiten willst. Du musst also nicht nur verdeutlichen, warum Du den Job willst. Sondern Du solltest auch aufzeigen, weshalb Du den Job bei dieser Firma willst. Natürlich kann es sein, dass das Unternehmen für Dich gar nicht die Hauptrolle spielt. Vielleicht geht es Dir einfach nur darum, einen Arbeitsplatz in Deinem Beruf oder in Deiner Nähe zu finden. Das solltest Du aber für Dich behalten. Ein Unternehmen möchte nämlich nicht nur Mitarbeiter, die ihren Job machen. Stattdessen möchte es Mitarbeiter, die sich mit dem Unternehmen identifizieren. Aber wie kannst Du Deine Bewerbung bei gerade diesem Unternehmen begründen? Grundsätzlich kannst Du Dich der Antwort von zwei Seiten nähern. So kannst Du zum einen auf das Unternehmen selbst Bezug nehmen. Das heißt, Du kannst beispielsweise
- mit den Produkten oder Dienstleistungen der Firma,
- der Größe, dem Ruf oder der Marktposition des Unternehmens,
- der Firmenphilosophie, den besonderen Werten oder einem bekannten Slogan,
- der internationalen Ausrichtung und den Perspektiven, die sich daraus für Dich ergeben,
- den Weiterbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen, die Dir das Unternehmen bietet, oder auch
- Deiner persönlichen Beziehung zu dem Unternehmen (z.B. als langjähriger Kunde)
argumentieren. Zum anderen kannst Du auf die Stelle und Deine Eignung dafür eingehen. In diesem Fall kannst Du Deine Bewerbung unter anderem damit begründen, dass - der Tätigkeitsbereich prima zu Deinen fachlichen Kenntnissen und persönlichen Interessen passt.
- Du in der Position die Möglichkeit siehst, Deine Stärken einzubringen und Dich gleichzeitig weiterzuentwickeln.
- Du die Chance nutzen möchtest, mehr Verantwortung zu übernehmen oder neue Aufgabenbereiche kennenzulernen.
Es geht aber nicht darum, dem Unternehmen nur zu schmeicheln. Stattdessen sollte klarwerden, dass Du Dich mit dem Unternehmen beschäftigt und bewusst für diese Bewerbung entschieden hast. Du kannst deshalb ruhig darauf hinweisen, woher Deine Infos stammen. Wichtig ist aber trotzdem, dass Du ehrlich bleibst. Es bringt nichts, wenn Du beschreibst, wie toll Du die Produkte des Unternehmens findest oder wie schön es für Dich wäre, in einem so angesehenen Unternehmen zu arbeiten, wenn das nicht stimmt. Spätestens im Vorstellungsgespräch wird es auffliegen, wenn Du geflunkert hast. Überlege Dir deshalb, warum Du den Job wirklich möchtest und leite daraus Deine Argumentation ab. Selbst wenn Deine Motivation nur die ist, überhaupt einen Arbeitsplatz zu finden, kannst Du dies als Begründung formulieren, nämlich beispielsweise so: “Die Position gibt mir die Möglichkeit, meine fachlichen Kenntnisse einzubringen. Als modernes/international ausgerichtetes Unternehmen bieten Sie mir gleichzeitig die Chance, auch neue Aufgabenbereiche kennenzulernen und mich beruflich weiterzuentwickeln.”
Warum bist Du der richtige Kandidat für die Stelle?
Dein Bewerbungsbrief ist im Prinzip nichts anderes als Werbung für Dich selbst. Dein Ziel ist also, Dich, Dein Können und Deine Stärken möglichst optimal zu präsentieren. Du trittst nicht als Bittsteller auf, der vorsichtig nach einem Job fragt. Du willst zwar etwas von dem Unternehmen, nämlich die Arbeitsstelle. Aber Du bietest dem Unternehmen dafür auch Dein Wissen, Dein Können und Deine Arbeitsleistung. Deshalb kannst und sollst Du in Deinem Bewerbungsbrief ruhig selbstbewusst ausführen, wo Deine Stärken liegen und was Dich für die Stelle qualifiziert. Das bedeutet natürlich nicht, dass Du arrogant und überheblich werden oder übertreiben darfst. Du musst Du Dich nur nicht unter Wert verkaufen. Gleichzeitig reicht es nicht, wenn Du nur bloße Behauptungen aufstellst oder leere Versprechen machst. Lese Dir stattdessen die Stellenanzeige genau durch und suche Dir drei, vier der wichtigsten Kompetenzen heraus, die gefordert sind. Überlege Dir dann Situation aus Deinem beruflichen oder privaten Alltag, in denen Du diese Fähigkeiten unter Beweis gestellt hast. Gibt die Stellenanzeige nicht viel her, kannst Du Dich am typischen Arbeitsalltag in der angestrebten Position orientieren. Auf welche Stärken kommt es dort besonders an und wie kannst Du belegen, dass Du genau diese Stärken mitbringst?
Was gilt für die Formulierungen in Deinem Bewerbungsbrief?
Wenn Du Dein Anschreiben verfasst, solltest Du immer im Hinterkopf haben, dass die Zeit des Personalers begrenzt ist. Er kann und wird keine seitenlangen Romane lesen. Beschränke Dich deshalb auf die wichtigsten Argumente und komme auf den Punkt. Versuche klare und deutliche Aussagen zu machen. Verzichte auf lange, verschachtelte Sätze, die der Personaler erst nach dem dritten Lesen versteht. Achte außerdem unbedingt darauf, dass Dein Anschreiben keine Tipp-, Rechtschreib- und Grammatikfehler enthält. Deine Bewerbung ist im Grunde genommen Deine erste Arbeitsprobe. Wenn Du hier nachlässig bist, wird der Personaler vermuten, dass Du auch bei der Arbeit nicht immer konzentriert bist. Am besten bittest Du deshalb einen Dritten, Deinen Bewerbungsbrief durchzulesen. Möglicherweise werden ihm Fehler oder unglückliche Formulierungen auffallen, die Du übersehen hast.
Als Grundregel für Deinen Bewerbungsbrief solltest Du Dir folgenden Satz merken: Beschreibe so kurz, knapp und gleichzeitig präzise wie möglich, warum Du Dich bewirbst und was Dich für die Stelle qualifiziert. Nenne also Deine besten und wichtigsten Argumente. Alles andere, was überflüssig oder wenig aussagekräftig ist, kannst Du weglassen. Zusammengefasst heißt das:
- Dein Einleitungssatz sollte aussagen, warum Du Dich bewirbst. Versuche originell zu formulieren und das Interesse des Personalers daran zu wecken, weiterzulesen.
- Im Mittelteil solltest Du Dein fachliches und Dein persönliches Profil herausarbeiten. Stelle eine Verbindung zwischen Dir, dem Unternehmen und der Stelle her und zeige auf, was Du dem Unternehmen zu bieten hast.
- Der Schlussteil bietet Dir Platz für grundlegende Infos, beispielsweise wann Du die Stelle antreten kannst. Außerdem verdeutlichst Du hier noch einmal Dein Interesse am Unternehmen und an einem persönlichen Kennenlernen.
Zu einem selbstbewussten Präsentieren gehört übrigens auch, auf Konjunktive zu verzichten. Vor allem im Schlusssatz solltest Du keine Formulierungen verwenden wie „über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch würde ich mich freuen“. Dies wirkt nicht höflich, sondern unsicher. Schreibe also ruhig: „Über Ihre Einladung zum Vorstellungsgespräch freue ich mich sehr.“
Bewerbungsbrief – Die äußere Form
Ein gelungener Bewerbungsbrief kennzeichnet sich nicht nur durch aussagekräftige Inhalte und eine individuelle Note. Auch die Optik spielt eine große Rolle. Bevor der Personaler das Schreiben überhaupt liest, sieht er es nämlich zunächst einmal. Wenn aber schon die Optik nicht überzeugt, wird sich der Personaler wahrscheinlich auch nicht mehr unbedingt für die Inhalte interessieren.
Wie sollte ein Bewerbungsbrief aussehen?
In einfachen Worten ausgedrückt: Dein Bewerbungsbrief muss gut aussehen. Er sollte wie ein professionelles Schreiben wirken. Und wie ein Brief, den der Personaler gerne in die Hand nimmt. Konkret bedeutet das:
- Dein Bewerbungsbrief sollte übersichtlich gestaltet sein. Achte auf eine klare Struktur mit lesefreundlichen Absätzen. Zwischen die Absätze gehören Leerzeilen. Die Absätze selbst sollten mindestens drei Zeilen umfassen. Fünf Zeilen sehen auch gut aus, bei maximal sieben Zeilen ist aber Schluss. Absätze mit mehr als sieben Zeilen oder gar ein Fließtext über die komplette Seite wirken abschreckend.
- Deinen Text richtest Du linksbündig aus. Zentriert oder als Blocksatz ist Dein Anschreiben weder lesefreundlich noch sieht es gut aus.
- Verzichte auf Spielereien. Damit Dein Bewerbungsbrief professionell wirkt, solltest Du Deine Kreativität besser zügeln. Zu viele Farben, lustige Bildchen oder lustige Emoticons sind bei einer Bewerbung tabu.
- Verwende eine ordentliche Papierqualität. Du musst zwar nicht gleich zu einem Papier mit Wasserzeichen greifen, aber das einfachste Kopierpapier sollte es auch nicht sein. In der Praxis kommt weißes Papier mit einem Flächengewicht von 100 g/qm oder 120 g/qm am besten an. Graues Recyclingpapier mag gut gemeint sein, ist bei Bewerbungen aber nicht so gerne gesehen.
- Achte auf einen sauberen Ausdruck. Es kann passieren, dass der Drucker schmiert, unschöne Streifen verursacht oder Zeilen verwackelt sind. Einen solchen Ausdruck solltest Du nicht verwenden. Drucke Deinen Bewerbungsbrief dann lieber neu aus. Dass Dein Bewerbungsbrief keine Flecken, Eselsohren, Risse und andere Beschädigungen haben darf, versteht sich von selbst.
Welche Schriftart eignet sich für den Bewerbungsbrief?
Mit Blick auf die Lesefreundlichkeit solltest Du Dich für am besten für eine Standardschrift entscheiden. Mit einer Schriftart wie Arial oder Calibri kannst Du nichts falsch machen. Solche Schriften sind gut zu lesen und wirken modern. Magst Du es klassischer, kannst Du Dich auch für Times New Roman oder Verdana entscheiden. Allzu ausgefallene Schriften oder Schreibschriften sind hingegen keine gute Wahl. Was die Schriftgröße angeht, so gilt, dass 11 oder 12 Punkt ideal sind. Die Schriftgröße 10 ist grundsätzlich auch noch akzeptabel. Eine so kleine Schrift solltest Du aber nur verwenden, wenn es nicht anders geht. Kleiner als 10 oder größer als 12 solltest Du die Schrift nicht einstellen. Minibuchstaben kann niemand bequem lesen. Zu riesige Schriften wirken, als hättest Du wenig zu sagen und müsstest das Blatt auf anderen Wegen irgendwie füllen.
Wie lang sollte ein Bewerbungsbrief sein?
Als Grundregel gilt, dass Dein Bewerbungsanschreiben eine DIN A4-Seite lang sein sollte. In Ausnahmefällen darf Dein Bewerbungsbrief auch zwei Seiten in Anspruch nehmen. Dies setzt allerdings voraus, dass Du wirklich so viel Wichtiges mitzuteilen hast, dass Du mit einer Seite nicht auskommst. In diesem Fall solltest Du Deinen Bewerbungsbrief aber noch einmal genau unter die Lupe nehmen und prüfen, ob Du nicht doch etwas wegstreichen kannst. Denke daran, dass Dein Anschreiben auch zeigt, ob Du Dich auf das Wesentliche beschränken und Deine Aussagen auf den Punkt bringen kannst. Im Normalfall solltest Du mit einer Seite locker auskommen.
Wo wird der Bewerbungsbrief eingeordnet?
Dein Anschreiben ordnest Du nicht in die Bewerbungsmappe ein. Stattdessen legst Du Deinen Brief lose auf die Mappe. Wenn der Personaler den Umschlag öffnet, hat er Dein Anschreiben also als separaten Brief in der Hand. In die Bewerbungsmappe gehören nur Dein Lebenslauf und Deine Zeugnisse. Als Zeugnisse legst Du die Zeugnisse Deiner letzten Arbeitgeber bei. Dabei ordnest Du die Zeugnisse in der Reihenfolge an, wie sie im Lebenslauf auftauchen. Hast Du Deinen Lebenslauf gegenchronologisch formuliert, fängst Du also mit dem neuesten Zeugnis an. Hast Du Deinen Werdegang im Lebenslauf chronologisch aufgeführt, folgt das älteste Zeugnis nach dem Lebenslauf. Dein Ausbildungs- und Schulzeugnis musst Du nur dann beilegen, wenn Deine Ausbildung oder Schulzeit weniger als drei Jahre zurückliegt oder wenn Du noch keine oder nur sehr wenige Arbeitszeugnisse hast. Bist Du hingegen schon viele Jahre lang berufstätig, brauchst Du Dein Schulzeugnis nicht mehr hinzuzufügen. Nachweise von Kursen, Seminaren und Weiterbildungen brauchst Du nur dann, wenn Du dort etwas gelernt hast, das für die Position von Bedeutung ist. Ansonsten kannst Du sie weglassen. Die Zeugnisse verschickst Du aber nicht im Original, sondern immer nur als Kopien.