Aktualisiert am 17. Juni 2020 von Ömer Bekar
Bewerbungen laufen heute anders ab, als noch vor 20 Jahren. Wo früher ein Job hauptsächlich über persönliche Kontakte vermittelt wurde und eine Bewerbung nach einem Telefonat selbstverständlich war, werden heute anonyme Stellenanzeigen im Internet studiert. Wenn die Anforderungen passen, werden Bewerbungsunterlagen in mühsamer Kleinarbeit angefertigt und elektronisch an das Unternehmen übermittelt. Bis zum Vorstellungsgespräch wird inzwischen selten ein persönliches Wort gewechselt. Das kann viele Bewerber überfordern. Denn wie sollen Sie aus der Masse der anonymen Kandidaten herausstechen mit Ihrem Anschreiben? Außerdem ist es auch ohne persönlichen Kontakt häufig unmöglich, die genannten Anforderungen in der Stellenanzeige richtig einzuschätzen. Im schlimmsten Fall machen Sie sich die ganze Mühe der Bewerbung umsonst.
Dabei gibt es eine einfache Methode, schon vor dem Verfassen des Anschreibens Fragen zu klären und als Bewerber persönlich vorzustellen: Das Telefonat vor dem Absenden der Bewerbungsunterlagen. Diese Methode wird zwar immer weniger angewendet, dennoch bietet sie bei richtiger Anwendung genau die Vorteile, die Sie als Bewerber brauchen, um aus der Masse herauszustechen. Allerdings ist das Telefonat nicht immer das Mittel der Wahl. Wann Sie ohne Bedenken zum Hörer greifen können und wann Sie sich lieber doch auf dem klassischen Weg bewerben sollten, erfahren Sie hier.
Was spricht eigentlich für einen Anruf vor der Bewerbung und warum raten manche davon ab? Mit welchen Gründen kommen Sie am Telefon glaubhaft rüber, und wie verarbeiten Sie die Informationen in Ihrem Anschreiben? Was sollten Sie als Bewerber bei einem Anruf beachten und wie bereiten Sie sich perfekt vor? Hier erfahren Sie alle Antworten rund um diese Fragen, sowie Tipps und Beispiele für ein gelungenes Telefonat.
Bewerbung nach Telefonat: Argumente für und gegen diese Entscheidung
Wenn Sie sich für oder gegen diese Möglichkeit entscheiden wollen, finden Sie diverse Tipps, die jeden Bewerber vollends verwirren können. Es kann eine sehr gute Idee sein, mit dem potenziellen Arbeitgeber vorab telefonisch Kontakt aufzunehmen, aber Sie können sich damit auch ein Eigentor schießen.
Lesen Sie daher sorgfältig die Chancen dieser Möglichkeit und wägen Sie sie gegen die Risiken ab. Ob Sie danach zum Hörer greifen, können nur Sie letztendlich erfolgreich entscheiden.
Der entscheidende Anruf: Argumente für den ersten Kontakt am Telefon
> Wenn Sie aus den obigen Gründen erwägen, den Personaler oder noch besser eine Fachperson vor dem Absenden Ihrer Bewerbung anzurufen, dann lesen Sie auch die folgenden Risiken. Erst wenn Sie sich sicher sind, in keine der folgenden Fallen zu tappen, können Sie mit der telefonischen Anfrage starten. Die Chancen haben Sie überzeugt und Sie möchten nicht nur ein anonymes Anschreiben verfassen, sondern auch telefonischen Kontakt aufnehmen? Dann sollten Sie sich jetzt überlegen, mit welchen Fragen Sie punkten können und glaubhaft Ihr Interesse vermitteln. Die folgenden sieben Beispiele geben Ihnen zusammen mit Tipps rund um die richtige Formulierung alles, was Sie für ein erfolgreiches Telefonat brauchen. Starte jetzt den Eignungstest! „Ich habe Ihre Stellenanzeige für _____ auf dem _____ Portal mit großem Interesse gelesen, allerdings fehlt mir für die finale Entscheidung zu einer Bewerbung noch eine Information zu _____. Können Sie mir da weiter helfen?“ Diese Frage ist immer legitim, Sie beweisen Ihre Gründlichkeit und das Beste: Sie bekommen wertvolle, individuelle Informationen für Ihr Anschreiben! „Bei der Suche nach einem passenden Stellenangebot bin ich in der Jobbörse _____ auf Ihre Anzeige für einen _____ gestoßen. Allerdings ist das Erstellungsdatum bereits _____ alt. Können Sie mir verraten, ob die Stelle noch zu besetzen ist?“ Auch diese Frage ist eine hervorragende Einleitung und ein triftiger Grund für Ihren Anruf. Schließlich wollen Sie sich nicht die ganze Mühe einer Bewerbung umsonst machen. „Mir ist auf dem Stellenmarkt ____ Ihre Anzeige für einen ____ aufgefallen. Da mir insbesondere die positive Kultur Ihres Unternehmens bekannt ist, interessiert mich die Ursache dieser Neubesetzung.“ Diese Frage ist bereits etwas persönlicher, daher ist sie kein guter Einleitungssatz. Allerdings darf Sie durchaus gestellt werden, schließlich wollen auch Sie in einem positiven Team arbeiten. „Beim Durchlesen Ihres Jobangebotes für die Position ____ konnte ich keine Klarheit über insbesondere den Aufgabenbereich ___ und die damit verbundenen Aufgaben gewinnen. Können Sie mir an diesem Punkt weiter helfen, damit ich entscheiden kann, ob sich eine Bewerbung lohnt?“ Häufig werden Aufgabenbereiche nicht klar umrissen, was Bewerbern eine gute Auswahl an passenden Angeboten erschwert. Mit einem Anruf wissen Sie direkt, ob Sie einen Volltreffer gelandet haben, oder besser weitersuchen müssen. „Ich habe Ihr Jobangebot für einen ____ auf dem Stellenmarkt des ____ gefunden und mich haben die beschriebenen Aufgaben direkt sehr angesprochen. Allerdings bringe ich nicht alle erforderlichen Qualifikationen mit. Ich habe gerade meinen Abschluss in ____ gemacht und möchte das Fachgebiet ___ trotzdem weiter ausbauen. Denken Sie, ich sollte mich dennoch bewerben?“ Viele Bewerber verfassen einfach eine Bewerbung, ohne diese wichtige Frage vorher zu klären. So sparen Sie sich eine Menge Zeit und Nerven, denn Sie bewerben sich nur auf Positionen, für die Sie auch in Frage kommen. „Mich hat die ausgeschriebene Stelle zur ____sehr angesprochen, allerdings brauche ich noch Klarheit zu dem Aufgabengebiet____. Ist diese Position familiengeeignet? Ich möchte mich gerne bewerben, brauche dafür aber vorab ein paar Informationen.“ Einschränkungen sind kein Ausschlusskriterium. Im Gegenteil: Sie zeigen damit, dass Sie gewissenhaft an die neue Position herangehen. Allerdings sollte diese Frage am besten nicht der Einleitungssatz sein. „Ich bin dabei, mich auf Ihre ausgeschriebene Stelle zum ____ zu bewerben. Leider scheint es Probleme mit dem Bewerbungsformular zu geben. Können Sie mir da weiterhelfen?“ Diese profane Frage ist nicht selten ein guter Einstieg in den ersten persönlichen Kontakt. Allerdings sollten wirkliche Probleme bestehen, sonst fliegt Ihre Taktik schnell auf. Wenn Sie nun eine Liste mit Gesprächspunkten vor sich liegen haben und zum Hörer greifen wollen, dann warten Sie noch einen Moment. Genau wie im echten Vorstellungsgespräch gibt es Regeln, die beachtet werden wollen, damit Sie den Hörer mit einem guten Gefühl wieder auflegen können. Mit den folgenden Tipps gelingt Ihnen das spielend leicht: Sie wissen jetzt, wann Sie unbesorgt den Erstkontakt am Telefon suchen und welche Fragen Sie dabei immer stellen können. Mit den Tipps zum richtigen Umgang kann nun fast gar nichts mehr schiefgehen. Allerdings sollten Sie sich nun auch final vorbereiten. Diese Fragen kommen im Vorstellungsgespräch auf Sie zu! Wiie schwer oder leicht fällt Ihnen die Antwort? Dafür ist ein Gesprächsleitfaden ideal. Setzen Sie sich Ziele für das Gespräch. Informieren Sie sich, welche Fragen Sie nicht beantworten müssen und auf was Sie immer eine Antwort haben sollten. Was unterscheidet Sie von anderen Bewerbern? Wenn Sie wichtige Fragen haben und eine flüssige Antwort auf Ihr Alleinstellungsmerkmal, dann ist jetzt die Zeit für den Anruf gekommen. Viel Erfolg!Die Risiken: Wann ist von einem Anruf abzuraten?
Kluge Fragen am Telefon: Das sollten Sie telefonisch klären
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#1 Fehlende Informationen
#2 Aktualität der Stellenanzeige
#3 Gründe für die Neubesetzung
#4 Anforderungen schwammig
#5 Essenzielle Qualifikationen
#6 Einschränkungen in Ihrer Arbeit
#7 Probleme mit dem Bewerbungsformular
Netiquette am Telefon: Was sollten Sie beachten?
Das erste telefonische Gespräch: Vorbereitung ist alles!
Schaffen Sie auch das Vorstellungsgespräch? Diese Fragen kommen im Vorstellungsgespräch auf Sie zu!